DAX und S&P 500 auf historischem Höhenflug

Indizes erreichen immer schneller bedeutende Kursmarken

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Wie ein runder Geburtstag meist mehr Aufmerksamkeit bekommt, so rufen auch im Finanzbereich markante Kursmarken oder neue Höchststände besondere Beachtung hervor. Kürzlich wurden gleich zwei solche bemerkenswerten Ereignisse verzeichnet. Am Freitag, den 9. Februar, durchbrach der S&P 500 zum Schlusskurs erstmals die magische Grenze von 5.000 Indexpunkten.  Bereits drei Tage früher, am Dienstag, den 6. Februar, überwand der Deutsche Aktienindex (DAX) die bedeutende Marke von 17.000 Indexpunkten. Interessanterweise hatte der DAX bereits im Tagesverlauf des 14. Dezembers kurzzeitig die 17.000-Punkte-Marke erreicht, jedoch konnte er sie damals nicht halten und fiel zum Börsenschluss wieder. Doch diesmal behaupteten sich sowohl der DAX als auch der S&P 500 jenseits dieser Schwellen.

Der DAX ist ein Performanceindex  , welcher den Wertzuwachs von Kapitalanlagen widerspiegelt, indem er die Wertentwicklung der 40 führenden deutschen Unternehmen darstellt. Seine Einführung erfolgte im Jahr 1988 durch die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Wertpapierbörsen zusammen mit der Börsen-Zeitung. Am 1. Juli 1988 wurde der DAX erstmals von der Deutschen Börse AG veröffentlicht, jedoch mit einem rückwirkenden Startdatum zum 1. Januar desselben Jahres.

Das amerikanische Pendant, der Standard & Poor's 500 (S&P 500), bildet die Wertentwicklung der 500 größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen ab. Seine Einführung im Jahr 1957 durch Lew Schellbach markierte einen bedeutenden Fortschritt in der Entwicklung von Marktindikatoren.

Obwohl professionelle Investoren normalerweise 1.000-Punkte-Schwellen nicht besonders beachten, gelten sie oft als "psychologische" Hindernisse. Das Überwinden dieser Schwellen kann daher als positiver Stimmungsimpuls interpretiert werden.

Seit seiner Gründung hat der DAX eine beeindruckende Entwicklung hingelegt: In 36 Jahren wuchs er von 1.000 auf über 17.000 Punkte. Für die Überwindung der ersten 1.000 Punkte (von 1.000 auf 2.000) benötigte er 1.413 Handelstage (5,6 Jahre), den Sprung von 16.000 auf 17.000 Indexpunkte vollzog er hingegen in nur 66 Tagen.

Der S&P 500 benötigte hingegen fast 41 Jahre, um den ersten bedeutenden Meilenstein von 1.000 Indexpunkten zu erreichen. Jedoch startete der S&P 500 auch mit 100 Indexpunkten und nicht wie der DAX mit 1.000. Das Erreichen dieser Marke entspricht einem Zuwachs von 1.000 %. Im weiteren Verlauf zeigt sich aber ein dem DAX vergleichbarer Trend: Für den jüngsten Anstieg von 4.000 auf 5.000 Punkten benötigte der S&P 500 lediglich 727 Tage und damit eine deutlich kürzere Zeitspanne, im Vergleich zum DAX aber fast viermal länger. Der DAX schaffte den Sprung von 4.000 auf 5.000 Indexpunkte in nur 181 Tagen.

Das Erreichen neuer Tausendermarken in immer kürzeren Zeitabständen ist herausfordernd, aber mit zunehmender Indexgröße einfacher als die vorangegangenen Schwellen. Um von 1.000 auf 2.000 Punkte zu steigen, mussten sich beide Indizes verdoppeln. Der S&P 500 benötigte für den Anstieg von 4.000 auf 5.000 Punkten einen Zuwachs von 25 %, während der DAX für seinen Sprung von 16.000 auf 17.000 nur noch 6,25% zulegen musste.


Es ist nicht überraschend, dass neue Tausendermarken in kürzerer Zeit erreicht werden können, obwohl beide Indizes aufgrund ihrer unterschiedlichen Zusammensetzung, Denominierung (EUR und USD) und Berechnungsmethoden nur bedingt vergleichbar sind. Ein besonders wichtiger Aspekt ist dabei, dass Dividendenzahlungen  in beiden Indizes unterschiedlich berücksichtigt werden. Der DAX ist ein sogenannter Performanceindex und integriert Dividendenzahlungen in seine Berechnung, während der S&P 500 als Kursindex keine Dividendenauszahlungen oder Bezugsrechterlöse enthält.  

Auch ökonomische und politische Rahmenbedingungen sollten stets in die Analyse und Bewertung einbezogen werden. So lässt sich in der obigen Abbildung feststellen, dass die richtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einen ausschlaggebenden Einfluss haben können. Die Entwicklung des DAX wurde maßgeblich durch die Krisen der 00er Jahre beeinflusst. Für den Schritt von 8.000 auf 9.000 Punkte benötigte der DAX ganze 13 Jahre. Eine Entwicklung die durch das Platzen der Dot-Com Blase, die globale Finanzkrise und die Eurokrise erheblich verlängert wurde. Jedoch zeigt sich mit dem Erreichen der 9.000er Marke ganz eindeutig das motivierende Potential, das im Durchbrechen psychologischer Grenzen liegt und welche Dynamiken sich daraus entwickeln können.


Die Grafik zeigt den Kursverlauf der beiden Indizes in dem Zeitraum vom 01.01.1988 – 19.02.2024. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die Daten des S&P 500 normalisiert. Wäre der S&P 500 wie der DAX auch mit 1.000 Indexpunkten gestartet, läge der Kurs derzeit bei mehr als 20.000 Punkten, allerdings in USD.    

Die jüngsten Erfolge beider Indizes veranschaulichen nicht nur die anhaltende Dynamik der globalen Finanzmärkte, sondern betonen auch die Rolle psychologischer Marken als Indikatoren für das Anlegervertrauen und die allgemeine Stimmung am Markt.  


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ÜBER DEN AUTOR
Marvin Schettgen
Marvin Schettgen
Marvin Schettgen arbeitet als Investment Researcher bei Serafin Asset Management und spezialisiert sich auf die Analyse von Unternehmen und Märkten. Er versucht aktuelle Entwicklungen verständlich zu erläutern und die Themen Investitionen und Anlagen zugänglicher zu machen.
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