Flaute trotz Aufwind bei erneuerbaren Energien

Die Aktienkurse von Unternehmen aus dem Bereich erneuerbarer Energien fallen, obwohl die Rahmenbedingungen derzeit günstig sind.

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Eigentlich sollten die Zeichen für Clean Energy gut stehen: Angesichts der Klima- und Energiekrise, Importbeschränkungen für fossile Energie aus Russland und eines wachsenden politischen Willens zum Ausbau von Solar- und Windenergie könnte man robuste Aktienkurse bei Technologieherstellern im Bereich erneuerbarer Energien und den zugehörigen ETF-Produkten erwarten. Ein aktueller Blick auf die Börse zeigt jedoch ein anderes Bild. Die Kurse fallen oder entsprechen nicht den Wachstumserwartungen.

Was steckt dahinter?

Steigende Zinsen können die Finanzierung neuer Energieprojekte erschweren, weil sie zu höheren Zinszahlungen und potenziell geringerer Rentabilität führen. Zudem steigen die Kosten für den Ausbau erneuerbarer Energien aufgrund von Inflation und höheren Rohstoffpreisen. Dies hat zur Folge, dass die sogenannten „Levelized Costs of Energy“ (mehr zu den LCOE findest du hier) zum ersten Mal seit etwa zehn Jahren für Solar- und Windenergie ansteigen. LCOE bezeichnen diejenigen Kosten, welche für die Energieumwandlung von einer anderen Energieform in elektrischen Strom notwendig sind.


Die Dynamik an den Wertpapiermärkten ist vielschichtig. Zu den wichtigsten Faktoren zählen steigende Zinssätze, Inflation, unerwartete Auswirkungen politischer Maßnahmen und überhöhte Markterwartungen. Ein Anstieg der Zinsen beeinflusst insbesondere die Finanzierung neuer Energieprojekte, die häufig über Fremdkapital realisiert werden. Hinzu kommen steigende durchschnittliche Energiekosten für den Ausbau erneuerbarer Energien, bedingt durch Inflation und höhere Rohstoffpreise.

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht

Auch gut gemeinte politische Maßnahmen, wie beispielsweise der in den USA eingeführte Inflation Reduction Act (IRA) kann zu Verzögerungen führen. Der IRA ist ein milliardenschweres Förderprogramm für den Auf- und Ausbau nachhaltiger Technologien in den USA. Unternehmen möchten die genauen Förderkriterien verstehen, bevor sie neue Projekte starten oder verlagern den Start, sodass sie zeitlich noch in Förderperioden fallen. Das führt zu Verzögerungen, wodurch sich auch Gewinne erst später realisieren lassen.
Schließlich können auch überhöhte Erwartungen und Marktunsicherheiten den Kurs beeinflussen. Ein Beispiel ist der Solarsektor: Trotz beeindruckender Wachstumszahlen (teilweise bis zu 40% Wachstum und Versiebenfachung des Gewinns pro Aktie) können bereits kleinere negative Nachrichten zu Marktkorrekturen und Überreaktionen führen, wenn die ursprünglichen Prognosen zu optimistisch waren.

Ausblick

Die Analyse zeigt, dass die Marktreaktionen nuanciert und komplex sind. Dennoch sind die langfristigen Wachstumstreiber für erneuerbare Energien weiterhin intakt. Aktuelle Herausforderungen sind keine dauerhaften Wachstumshemmnisse. Es ist zu erwarten, dass sich sowohl die Zinssituation als auch die politischen Rahmenbedingungen positiv entwickeln und das Thema nach der nun erfolgten Kurskorrektur wieder besser performen soll.

Erneuerbare Energien sind im doppelten Sinne eine Investition in die Zukunft: es ist nach wie vor ein langfristiges Thema, das erhebliche Investitionen anzieht. Die fundamentalen Daten weisen weiterhin in eine positive Richtung. Obwohl der Sektor bereits erhebliche Aufmerksamkeit erhalten hat, glauben wir, dass der Höhepunkt dieses Themas noch nicht erreicht ist. Während kurzfristige Markterwartungen, Überschätzungen und Euphorie den Kurs beeinflussen können, ist es entscheidend, langfristig zu denken und die zugrunde liegenden Trends zu erkennen. Erneuerbare Energien spielen eine zentrale Rolle in der zukünftigen Energiewende und haben ein enormes langfristiges Wachstumspotenzial.

Die Datenlage unterstützt unseren Optimismus: Laut Berichten der Internationalen Energieagentur (IEA) haben die Investitionen in erneuerbare Energien in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen, insbesondere angesichts der globalen Klimaziele, die eine verstärkte Hinwendung zu sauberen Energiequellen erfordern. Obwohl der Sektor bereits im Fokus steht, sind wir der Meinung, dass sein volles Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist. Kurzfristige Marktereignisse können zwar temporäre Schwankungen verursachen, doch der langfristige Trend ist entscheidend. Erneuerbare Energien werden eine zentrale Rolle in der Energiewende der Zukunft spielen. Initiativen auf Regierungsebene, wie der IRA oder der European Green Deal unterstützen und fördern diesen Trend, was für positive Aussichten sorgt.

Mehr zu unserem Investmentthema Clean Energy findest du hier.

Hinweis: Dies ist eine Marketingmitteilung. Das Dokument und alle hiermit zusammenhängenden Informationen stellen keine persönliche Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf und/oder Vermittlung von Wertpapieren dar, sondern dienen der allgemeinen Information. Wir weisen darauf hin, dass dargestellte Finanzprodukte oder Wertpapiere möglicherweise nicht für jeden Anleger geeignet sind. Informiere dich ausführlich, bevor du eine Investition tätigst.

Geldanlagen sind mit Risiken verbunden.

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ÜBER DEN AUTOR
Fabian Stein
Fabian Stein
Fabian verantwortet als "Sustainability & ESG Strategist" bei SRFN den Bereich rund um die Themen ESG und Impact Investing. Im Journal ist Fabian Fachmann für Nachhaltigkeit und verantwortungsvolles Investieren.
Fabian Stein
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